20. Oktober 2015

Betrugsverdacht gegen Ärzte

Betrugsverdacht gegen Ärzte titeln am 20.10.2015 die Überschriften der Nachrichten. Es wird von der Staats­anwaltschaft derzeit geprüft, ob von Ärzten falsche Diagnosen gestellt worden sind, um höhere Honorare berechnen zu können. Aus reiner Profitgier sollen Ärzte gehandelt haben, damit die Behandlungskosten erhöht werden konnten. Es sollen nach den Angaben der Nachrichtendienste nicht gerechtfertigte Verdachtsdiagnosen erstellt und die Patienten dann stationär aufgenommen worden sein. Der Verdacht der Staats­anwaltschaft richtet sich gegen Ärzte, die Schlaganfallpatienten im Westpfalz Klinikum behandelt haben. Dadurch hätten die Ärzte höhere Behandlungskosten abgerechnet. Betroffen sein sollen vor allem Privatpatienten. Aus den Nachrichten des SWR lässt sich ferner entnehmen, dass auch falsche oder veraltete Behandlungen an Patienten durchgeführt worden sein. Die Staats­anwaltschaft Frankenthal hat zusammen mit Kriminalbeamten aus Pirmasens und Neustadt Räume der Klinik durchsucht.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, haben die betroffenen Ärzte mit ganz erheblichen Sanktionen zu rechnen. Dies kann bis zu einem Berufsverbot führen, so dass die Kassenärztliche Zulassungsvereinigung gegenüber dem Arzt die kassenärztliche Zulassung widerruft. Daneben sind auch für den Arzt die Freiheitsstrafe und erhebliche Geldstrafen denkbar. Bislang ist aber nur von einem Betrugsverdacht gegen Ärzte die Rede. Noch ist der angebliche Betrug nicht aufgeklärt. Es wird sich in den nächsten Wochen und Monaten klären, ob die Unterlagen, die von den Behörden beschlagnahmt worden sind, zur Aufklärung beitragen.

Es ist in den letzten zwei Wochen bereits der zweite große Skandal im Südwesten der Republik, in den Ärzte und kliniken verwickelt sind. Nach dem Skandal über den Verdacht der Manipulation von Patientendaten um Spenderherzen in Heidelberg geraten jetzt also auch Ärzte in der Pfalz in den Verdacht des Betrugs.